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Das Baumhaustrio und der Juwelendieb
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Über den Autor und weitere Mitwirkende Andrea Bleiker lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und einem schwarzen Kater in der Schweiz. Sie hat schon als Kind Geschichten geschrieben und leidenschaftlich gerne Detektiv- und Abenteuergeschichten gelesen. Kein Wunder, dass sie sich irgendwann selbst an die Tastatur gesetzt hat, um Detektivgeschichten zu schreiben. Auszug aus dem ersten Kapitel. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Das verlassene Haus „Hurra, endlich Ferien!“ Paula streckte sich und gähnte laut, als sie gut gelaunt am ersten Sommerferientag erwachte. War das ein schönes Gefühl: sechs Wochen ohne Prüfungen, Hausaufgaben und Mathe! Sie sprang fröhlich aus dem Bett und zog die Gardinen zurück. Draußen begrüßte sie ein regnerischer Julimorgen. Doch das trübte ihre gute Stimmung kein bisschen. Die Regentropfen prasselten gleichmäßig an ihr Fenster und schlossen sich zusammen, bis sie immer größer und schwerer wurden, um dann gemeinsam die Scheibe hinunterzurutschen. Fasziniert verfolgte Paula das Schauspiel, bis es ihr irgendwann zu langweilig wurde. Sie drehte sich um und suchte sich ihre Kleider zusammen. Das T-Shirt lag auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch, die Hose auf ihrem Nachttisch! (Wie war die bloß dahin gekommen?) Und die Socken …? Paula blickte sich in ihrem Zimmer um. Da lagen Heftchen, eine Haarbürste und jede Menge Spielsachen wild durchei- nander. Doch wo waren nur ihre Socken? Sie konnte sie in dem ganzen Durcheinander nicht finden. Aber es war ja Sommer. Wer brauchte da schon Socken! Paula schlüpfte in die Kleidung, die sie gefunden hatte, und huschte barfuß aus ihrem Zimmer in den Gang hinaus. Auf dem Weg zur Küche stieg dem Mädchen ein frischer Kaffeeduft in die Nase, der ein wohliges Gefühl in ihr hervorrief. Natürlich trank sie keinen Kaffee. Ehrlich gesagt konnte sie sich auch nicht wirklich vorstellen, wie irgendjemand das schwarze Getränk trinken, geschweige denn genießen konnte. Doch in ihr weckte es ein Gefühl von „zu Hause sein“. Denn wo Kaffeeduft in der Luft lag, da waren auch ihre Eltern nicht weit. Und tatsächlich saßen Paulas Eltern am gedeckten Tisch, als sie die Küche betrat. Von ihrem Bruder Ruben war noch keine Spur zu sehen. Aber das war auch kein Wunder, denn im Gegensatz zu Paula war Ruben ein Langschläfer und ein Morgenmuffel. Eine Unterhaltung mit ihm am Frühstückstisch war nahezu unmöglich. Paula hatte gerade die warme Milch in ihre Tasse geleert, als sie plötzlich etwas poltern hörte. Ruben? Um diese Uhrzeit? In den Ferien? Besorgt sprang Paula auf, rannte in den Flur und spähte vorsichtig durch das Schlüsselloch von Rubens Zimmertür. „Mist!“ Ruben lag am Boden und rieb sich seinen Ellbogen. Er war aus dem Schlaf hochgeschossen und vor Schreck aus dem Bett gefallen, als er gesehen hatte, wie spät es war. Doch dann dämmerte es ihm. Mit einem lauten Seufzer der Erleichterung zog er sich an seinem Bett hoch und kroch wieder unter seine Bettdecke. Es waren Sommerferien! Keine Schule! Er hatte nicht verschlafen! Erleichtert drehte er sich auf die Seite und war schon fast wieder eingeschlafen, als es an seiner Zimmertür klopfte. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ Die Stimme seiner Schwester hörte sich hinter der Tür dumpf, aber gleichzeitig so frisch an, als wäre sie schon seit Stunden wach. „Ja, ja, alles in Ordnung“, brummte er und zog sich die Decke bis unter die Nasenspitze hoch. Er hörte ein „Okay“ von der anderen Seite der Tür und dann nichts mehr. Paula musste wieder abgezogen sein. Zufrieden schloss er die Augen. Ferien waren einfach herrlich! * * * Am späten Vormittag saßen Papa, Ruben und Paula am Wohnzimmertisch und grübelten über ihrem Sommerferien-Projekt, das vor ihnen ausgebreitet lag. Sie hatten sich dazu entschieden, endlich den lang ersehnten Traum der Kinder zu verwirklichen: ein Baumhaus mit zwei Stockwerken! Daher würden sie die Sommerferien im Garten verbringen und nicht wie viele ihrer Klassenkameraden am Meer. Ruben hatte gerade seine neueste Idee erläutert und zeigte seinen Entwurf seinem Vater, der ihn genau studierte. „Hm, auf der einen Seite hast du recht, doch schau mal hier …“ Papa zeigte mit dem Finger auf eine Stelle auf Rubens Skizze. Die beiden beugten ihre Köpfe dicht über die Pläne und tauschten ihre Ideen aus. Gelangweilt stand Paula auf und trat ans Fenster. Am Rand ihres Grundstückes stand eine uralte, fünfzehn Meter hohe Eiche – die Eiche, auf der sie das Baumhaus bauen wollten. Die Blätter bewegten sich leicht im Wind und unter dem Gewicht der Regentropfen, die unermüdlich auf sie niederprasselten. Paulas Blick schweifte über den Gemüsegarten und weiter zum Gartenhäuschen, wo ihr Kater Mogli Schutz vor dem starken Regen gesucht hatte. Auf der anderen Seite des Gartenzaunes befand sich ein altes Haus, das schon viele Jahre leer stand. Heute, an diesem trüben Tag, sah es alt und verkommen aus. Sogar etwas gespenstisch, ging es Paula durch den Kopf. Sie konnte sich nur noch vage an die früheren Besitzer erinnern. Ein seltsames Ehepaar hatte darin gewohnt. Irgendetwas hatte der Mann verbrochen, doch sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, was es gewesen war. Einzelne, unzusammenhängende Szenen schwirrten durch ihren Kopf. Ein Polizeiauto, das mit Blaulicht vor dem Haus gestanden hatte; die Fensterscheibe, hinter der sie das Geschehen beobachtet hatte; und ein Mann, der in Begleitung eines Polizisten aus dem Haus geführt worden war und den Kopf plötzlich in ihre Richtung gedreht hatte. Paula erschauderte, als sie sich an diesen Blick erinnerte. Doch gleichzeitig atmete sie erleichtert auf, denn sie wusste, dass der Mann im Gefängnis saß. Sie drehte sich vom Fenster weg und bemerkte seufzend, dass die beiden anderen immer noch über den Plänen brüteten. Paula überlegte kurz, ging dann zum Telefon und verabredete sich mit ihrer Freundin Johanna zum Plaudern und Kartenspielen. Da Paula und ihre Familie etwas außerhalb des Dorfes wohnten, brauchte Johanna eine Weile, bis sie bei ihrer Freundin ankam. Doch nach einer halben Stunde klingelte es. Paula rannte zum Eingang und sah ihre Freundin, die ihre Nase an die Scheibe der Eingangstüre gedrückt hatte und dabei ihr Gesicht zu einer lustigen Grimasse verzog. Paula kicherte, öffnete mit einem Schwung die Türe und drückte Johanna kurz. „Iih, du bist ja ganz nass!“ „Und du jetzt auch!“, grinste Johanna und drückte sich an ihrer Freundin vorbei in den Flur. Sie hatte ihre nasse Regenkleidung gerade auf die Sitzbank geworfen, als Paulas Mama aus der Küche trat, um Johanna zu begrüßen. „Hallo, Johanna, na, alles klar?“ Dem Mädchen entgingen ihre hochgezogenen Augenbrauen nicht. Schnell nahm sie ihre Regensachen wieder auf und hängte sie an die Garderobe. „Hallo Susanne, ja, alles bestens!“ „Schön. Dann will ich euch nicht länger aufhalten.“ Das ließen sich die beiden Mädchen nicht zweimal sagen und stürmten an Paulas Mama vorbei die Treppe hoch. Paulas Zimmer war schön groß und beherbergte außer einem Schrank, einem Schreibtisch mit Stuhl, einem Nachttisch und einem Playmobil-Prinzessinnenschloss (mit dem Paula nicht mehr wirklich spielte, was sie aber auch nicht weggeben wollte) noch allerhand andere Sachen, die wild durcheinander auf dem Teppich verstreut lagen. Doch das Bett war glücklicherweise leer. Die Mädchen sprangen mit einem Satz auf die Matratze. Lachend lagen sie sich in den Armen und streckten sich dann gemütlich auf dem Bett aus. Paula war glücklich. Johanna war die allerbeste Freundin, die sie sich vorstellen konnte. Sie war witzig, unternehmungslustig und zu allen Menschen freundlich. Doch manchmal musste Paula ein wenig mit Eifersucht kämpfen, da Johanna auch bei allen anderen Kindern beliebt war. Aber zum Glück war sie Johannas beste Freundin, worauf Paula mächtig stolz war. Obwohl sich die beiden erst gestern in der Schule gesehen hatten, wussten sich die Mädchen viel zu erzählen. Nach einer Weile setzte sich Paula wieder auf und nahm ein Kartenspiel aus der Nachttischschublade. Während sie die Karten ausgab, sagte Johanna: „Ich war total verblüfft, als uns Frau Wagner gestern erzählte, dass nach den Sommerferien ein gehörloser Junge in unsere Klasse kommt.“ Sie tippte sich dabei mit dem Finger ans Ohr, als ob sie sichergehen wollte, dass Paula wusste, wovon sie sprach. Paula nickte...Gebundene Ausgabe=172 Seiten. Verlag=Francke-Buchhandlung; Auflage: 1 (1. Februar 2018). Sprache=Deutsch. ISBN-10=3868277269. ISBN-13=978-3868277265. Vom Hersteller empfohlenes Alter=8 - 10 Jahre. Größe und/oder Gewicht=13,9 x 2 x 21,1 cm. Durchschnittliche Kundenbewertung=5.0 von 5 Sternen 4 Kundenrezensionen. Amazon Bestseller-RangLeben mit behinderten KindernGesundheit & KrankheitReligion=Nr. 555.909 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher) .zg_hrsr { margin: 0; padding: 0; list-style-type: none; } .zg_hrsr_item { margin: 0 0 0 10px; } .zg_hrsr_rank { display: inline-block; width: 80px; text-align: right; } Nr. 134 in Bücher > Ratgeber > Eltern & Kinder > Nr. 170 in Bücher > Kinderbücher > Heranwachsen & Soziales Umfeld > Nr. 1526 in Bücher > Kinderbücher >.
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